Die FDP-Fraktion fordert, dass die Korrespondenz zwischen Oberbürgermeister Christian Geselle, der hessischen Kunstministerin Angela Dorn, der Kulturstaatsministerin Claudia Roth und der Generaldirektorin Sabine Schormann zur Frage des Antisemitismus offengelegt wird. Dies umfasst sowohl die Reaktionen auf die Vorwürfe vor Eröffnung der documenta als auch den Umgang mit dem Skandal der Ausstellung antisemitischer Kunst.
Hintergrund der Forderung sind Berichte, wonach Geselle während der Vorbereitungen der documenta ein Hilfsangebot Roths rigoros abgelehnt und damit vorbeugende Maßnahmen gegen die Ausstellung antisemitischer Kunst verhindert habe.
„Monatelang wurden alle Warnungen vor antisemitischen Tendenzen in den Wind geschlagen. Sogar angesichts des unabsehbaren Schadens für die documenta und Kassel spielen immer noch nicht alle Beteiligten mit offenen Karten“, erklärt der FDP-Fraktionsvorsitzende Matthias Nölke. Die FDP-Fraktion sieht in größtmöglicher Transparenz den einzigen Weg für eine glaubwürdige Aufklärung des Skandals und für eine positive Zukunftsperspektive der documenta.
Sollten Verantwortliche ihrer Aufklärungspflicht nicht nachkommen, behält sich die FDP-Fraktion Kassel vor, nötigenfalls einen Untersuchungsausschuss im Bundestag oder im Landtag anzuregen. Nölke abschließend: „Die Zeit des Schweigens ist endgültig vorbei.“